Pflege des Jackets

Hallo,

hier nun einige Detail über die Pflege von Ausrüstungsgegenständen, im speziellen Jackets. Die Hinweise sollten jedem bekannt sein, viele sind jedoch relativ Faul bei der Pflege. Darum auch ausführliche Begründungen zu den auch so lästigen Arbeiten, die so sicherlich den wenigsten bekannt sind.

Titelfoto: Going under © Yuri Arcurs – www.fotolia.de

Das schlimmste für Gummiteile sind Sonneneinstrahlung, Hitze und trocknendes Salzwasser. Diese Faktoren sind absolut zu minimieren, indem man folgendes beachtet. Das Jacket immer in den Schatten legen. Ich weiß, manchmal geht das nicht, dann eben wann immer es geht. Das Ding unbedingt nach jedem Tauchgang spülen. Ich weiß, geht auch nicht immer.

Wenn es geht, dann auch im Wasser alle Ventile mehrmals betätigen. Das Wasser auch wirklich in das Jacket hineinlassen und auch möglichst vollständig wieder herausbekommen. Dazu unter Wasser die Schnellablässe betätigen, um einiges an Wasser hineinzukriegen. Das Jacket dann aufblasen und einige Male drehen, so dass das Wasser in alle Ritzen läuft. Jetzt einen der Schnellablässe nach unten halten und öffnen, das Wasser schießt heraus. Erneut aufblasen und dann ganz sorgfältig so halten, dass sich der Ablass wirklich am untersten Punkt befindet, er sollte waagerecht zum Boden sein. So bekommt man das Wasser wirklich vollständig heraus. Das Spülen ein zweites Mal wiederholen.

Das vollständige entleeren ist nach dem ersten Spülen eigentlich wichtiger als nach dem zweiten Spülen. Bleibt etwas Wasser drin, so handelt es ich um salziges Wasser. Beim nächsten Spülen wird dieses verdünnt, aber die Menge hinzugefügtes Wasser ist nicht so groß. Bleibt ein viertel Liter salziges Wasser vom ersten Durchgang drin und verdünnt man es dann mit zwei Liter Süßwasser, so würde man die Konzentration von Salz um den Faktor  8 verdünnen. Bleiben nur 50 ml drin, so ist es schon Faktor 40.

Den Schlauch behandeln

Den Schlauch sollte man ausschütteln und die Knöpfe dabei drücken, damit sämtliches Wasser herauskommt. Wasser enthält immer Mineralien. Wenn es trocknet, kristallisieren die Mineralien in den Poren des Materials und schädigen dieses, so wie Eis die Straßendecke im Winter. Am besten schüttelt und schwenkt man die Ausrüstung darum etwas, damit sich möglichst kaum Wasser mehr darauf befindet.

Lang genug einweichen

Auch die Dauer des Einweichens in Wasser wird gerne unterschätzt. Kurzes Spülen holt das Salz noch lange nicht aus allen Ritzen. Bereits bestehende Kristalle brauchen einige Zeit sich aufzulösen. Auch Salziges Wasser, das in tiefere Gewebeschichten eingezogen ist, oder das in Ritzen sitzt, kriegt man so nicht weg. Das simple ins Wasser Legen und warten erledigt die Sache jedoch. Es sind chemische und physikalische Gesetze, die hier wirken. Simpel gesprochen hat Salz einfach das bestreben, sich in Wasser gleichmäßig zu verteilen. Die Salzkonzentration des Wassers in den Ritzen ist jedoch höher als die des umgebenden Süßwassers und somit bewegt sich dieses Salz aus Ritzen und Spalten heraus.

Die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten natürlich nicht nur für Jackets, sondern für alle Ausrüstungsteile. Im nächsten Artikel dann die Detail über die Arbeiten, die ich dann nach dem Urlaub an meinem Jacket mache.

Karl

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