Auftrieb des Jackets testen

Hallo,

im vorherigen Artikel hatte ich ja schon angedeutet, dass ich bei meinem letzten Besuch im Dive4Live zwei interessante Sachen ausprobiert habe. Beim letzten Mal ging es um das atmen aus dem Jacket, dieses Mal geht es um dessen Auftrieb.

Titelfoto: Sea Turtle and Scuba Diver © Richard Carey – www.fotolia.de

Als ich meinen Regulator habe warten lassen, wollte man mir auch eine Revision des Jackets schmackhaft machen. Das finde ich relativ unsinning, dazu aber in einem anderen Artikel mehr. Jedenfalls habe ich in dem Zusammenhang überlegt, was an einem Jacket überhaupt versagen könnte, so dass man ernste Probleme bekommt. Es ist möglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich, das der Knopf vom Power Inflator sich beim Drücken verklemmt. Das würde ein vollständiges Aufblasen des Jackets zur Folge haben, wenn man ihn nicht sofort wieder gelöst bekommt. Der Tauchlehrer in dem Laden meinte er hätte das schon mal erlebt. Wie gesagt, unmöglich ist es nicht, aber vielleicht wollte er auch sein Revision verkaufen.

Was passiert in der Tiefe?

Jedenfalls habe ich mich natürlich gefragt, ob sich das Jacket in größerer Tiefe überhaupt vollständig aufblasen würde. Nach kurzer Überlegung war eingentlich klar, dass dem nicht im Wege stünde. Ich wollte es aber ausprobieren. Daraus ergibt sich logischerweise die Frage, was dann wohl passiert. Den Auftrieb hätte ich sicher berechnen können, aber die Kraft meines Flossenschlags in einer physikalischen Einheit ist mir einfach unbekannt und den kann man auch nicht so ohne weiteres errechnen. Also ausprobieren, aber wo und wie?

Test im Dive4Live

Im Dive4Live ist das überhaupt kein Problem. Dort gibt mehrere Gebilde, die ein Dach tragen. Dieses ist aus Beton und so würde man schlimmstenfalls unter dem Dach kleben. Gesagt getan, unter das Dach und das Jacket voll aufgeblasen, das war schon mal kein Problem. Natürlich hängt man dann unter dem Dach, das habe ich vorher schon so eingerichtet, dass die Füße noch oben zeigten und ich gewissermaßen kopfüber stand. Das wäre aber gar nicht unbedingt nötig gewesen, so stark ist der Auftrieb nicht. Wenn man mit etwa 60-70% paddelt kommt man von der Decke weg, das schafft man auch aus einer ungünstigen Lage. Dazu sei noch gesagt, dass ich noch nicht mal Geräteflossen benutzt habe, sondern die Atomic Splitfin mit angegossenem Fuß, die deutlich weniger Fläche hat.

Das gleich habe ich wenig später noch mal mit der Hand am Seil probiert, ohne Dach darüber. Ich konnte mich locker festhalten und hätte mich auch ohne festhalten durch paddeln so ein paar Minuten halten können. Man schafft es auch einfach ein paar Meter tiefer zu kommen, kein Problem.

Allerdings hängt das von den Flossen, dem Jacketvolumen und der persönlichen Fitness ab. Daraus kann man schließen, dass ein Jacket mit sehr hohem Volumen wohl ein Risiko darstellen könnte, wenn man selber eigentlich klein und nicht so sportlich ist. Zum Auftrieb sei noch gesagt, dass er sich beim Aufsteigen nicht verstärken würde. Die sich ausdehnende Luft geht durch das Überdruckventil hinaus und das Volumen des Jacket bleibt wie es ist. Einzig der Anzug würde weiter oben einen geringfügig stärkeren Auftrieb erzeugen. Er wird durch Wasserdruck komprimiert und dehnt sich bei schwindendem Außendruck wieder aus.

Karl

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